Testbericht: Driver – San Francisco

Die Driver Reihe präsentiert nun schon ihr fünftes Spiel, und wieder gehts nur um eins: Den bösen Buben mit Auto fahren das Handwerk legen. Dies ist es auch in San Francisco nicht anders. Wieder seid ihr unterwegs als John Tanner, diesmal jedoch mit einer ausgefeilten Story, die mich leider ein wenig durch Unrealismus ein gestört hat. Aber das hat die Außergewöhnlichkeit der Story wieder gut gemacht. Den größten Minuspunkt des Spiels schreibe ich direkt an den Anfang: Ubisoft Onlinezwang. Man muss mindestens einmal online gewesen sein, sein Key an Ubisoft übermittelt haben und ein Ubisoft Konto besitzen, sonst kann man das Spiel nicht spielen.

Fahrzeuge, Fahrverhalten und Strecke

Welche Fahrzeuge dürfen in San Francisco auf keinen Fall fehlen? Richtig! Muscle Cars! Und davon gibts auch reichlich. Diese sind vom Fahrverhalten auch so, wie man sich das wünschen würde, nämlich wie in den Verfolgungsjagden aus Film und Fernsehn der 70er Jahre. Aber auch neue Autos findet man, vom Audi RS6 Avant über Chevrolet Volt bishin zu dem Porsche Tuner RUF. Busse und LKWs fehlen ebenfalls nicht, falls man ein etwas mächtigeres Unfallfahrzeug brauch. Eine vollständige Liste aller im Spiel befindlichen Fahrzeuge findet ihr hier.

Die Fahrzeuge fühlen sich in dem Setting wohl, Sportwagen finden sich auf der Straße seltener als alte US Schlitten. Manche Wagen sieht man so gut wie nie. Der Yellowbird ist mir bisher noch nie auf der Straße vor die Nase gekommen. Das finde ich sehr gut, denn so nehme ich das geschehen auch ein wenig realer wahr, als wenn 200 Yellowbirds um mich rum fahren. Gerade weil wir uns in San Francisco bewegen, macht es nur Sinn, dass viele amerikanische Wagen rumfahren. Aber nochmal zum Fahrverhalten. Das Spiel macht einfach nur mit der Tastatur oder Gamepad Sinn. Bei der Arcadesteuerung kam mir garnicht der Gedanke auf, ein Lenkrad anzuschließen. Aber trotzdem sitzt nicht jeder Drift oder der Wagen schauckelt manchmal dann doch ungewollt auf. Es ist ein gutes Arcadefeeling. Alle Wagen fahren sich unterschiedlich und auch wenn der Grip der Fahrzeuge manchmal dann doch ein wenig unrealistisch gut ist. Hier mal ein Trailer von Ubisoft über die Fahrzeuge:

Die Stadt ist insgesamt nicht zu groß und nicht zu klein, laut Wikipedia ist es ein Streckennetz von 250km. Im Einzelspielermodus schaltet man nach und nach Teile der Stadt frei, jedoch kommt man schlussendlich wieder bei denselben Ecken raus. Bei einem Stadtteil hat man echt das Gefühl, dass der Zeitdruck den Plan versaut hat. Es führt nur die Autobahn mitten durch das Gebiet, sonst ist nichts befahrbar. Die wichtigsten Merkmale, die man sogar als Deutscher kennt, hatdas virtuelle San Francisco auch: Golden Gate Bridge, Lombardstreet, und natürlich diese steilen Straßen mitten im Wohngebiet die sich prima zum Springen eignen.

Grafik und Sound

Kommen wir zuerst zur Grafik. Die ist recht gut. Es fliegen die Funken, Teile fallen von euren Autos ab, Fußgänger gibt es auch zu genüge. Die Ladezeiten sind auch nicht lange und es sind auch keine Ruckler zu vernehmen. Abstürze oder Bugs konnte ich während meiner Spielzeit auch nicht vernehmen. Ich kann mich also nicht beklagen.

Der Sound ist an San Francisco angelehnt. Wir haben leichten Rock der aus dem Radio dröhnt, der Motorensound ist present aber nicht zu laut. Die deutschen Sprecher fand ich richtig gut, es sind auch einige Gags und Sprüche drin, die mit der Zeit auch nicht langweilig werden. Insgesamt ist alles genau wie bei der Grafik: Alles ist prima, aber es steht nichts heraus. Auf meinem Spielerechner lief das Spiel in voller Auflösung ohne Probleme, auch auf dem Laptop lief es auf niedrig absolut flüssig.

Einzelspieler

Nun kommen wir zum größten Part des Spieles, der Einzelspielerkampagne. Ihr bekommt die Geschichte aus der Perspektive von John Tanner erzählt. Soweit ist das in der Driver Reihe nichts neues. Jedoch scheint dem guten Tanner die ganzen Videospiele über seine Person nicht so gut bekommen sein, denn er träumt ein wenig viel. Ich möchte hier nicht zuviel verraten, aber die Story ist sehr abgedreht und hätte ich bei einem Rennspiel niemals erwartet. Aber Gottseidank wird sich nicht zuviel auf die Story konzentriert und ihr kommt ordentlich zum Fahren, sehr ordentlich sogar. Dazwischen gibt es immer wieder Cutscenes in denen die Story weiter vorangetrieben wird. Während der Story habt ihr immer die Möglichkeit frei zu fahren und die Stadt zu erkunden. Ein paar Gebiete schaltet ihr erst im Laufe der Einzelspielerkampagne frei. Der Schwierigkeitsgrad war für mich genau richtig. Nicht zu leicht, und wird mit der Zeit doch richtig schwer.

Was ich definitiv erwähnen muss und nicht zuviel von der Story verrät: Da John Tanner im Koma liegt, spielt sich praktisch alles in seinem Kopf ab, und so kann er Sachen tun, die man eigentlich nur im Traum kann, fliegen. Nein nicht im Flugzeug, man schwebt über der Stadt und kann von Wagen zu Wagen springen. Klingt abgefahren? Ist es auch. Ihr könnt in jeden Wagen der Stadt einsteigen, dabei ergeben sich ständig wirklich amüsante Gespräche mit dem Beifahrer. Ihr könnt also wirklich von jedem Auto Besitz ergreifen und dieses dann fahren, dass ist der Punkt, an den ich so schnell nicht bei einem Rennspiel gedacht hätte. Davon lebt die Story und das macht sie eigentlich auch recht gut. Es stört ein wenig, dass dann plötzlich jeder Wagen in der Stadt Nitro unter der Haube hat, aber das Nitro bringt ihr ja als Fahrer mit in das Fahrzeug.

Hier mal ein Gameplay Video von der Freien Fahrt:

Nachdem ihr die Story beendet habt, seit ihr aber noch nicht mit dem Spiel fertig. Es gibt überall kleine Aufgaben, mit denen ihr Geld verdient, um euch Werkstätten, Autos und besondere Boni, wie z.B. länger Nitro verblasen, zu kaufen. Einzelne Missionen aus der Einzelspielerkampagne sowie ganz neue eigene Missionen lassen sich aus dem Menü raus direkt starten und geben auch für eine weile Laune. Doch nicht besonders lange, da schaun wir doch mal lieber was der Online Modus so zu bieten hat.

 

Multiplayer

Wie schon beim Test von Insane 2 habe ich hier ein kleines Problem. Es gibt einfach nicht mehr genug Spieler die San Francisco online spielen wollen. Ein paar Runden konnte ich Online drehen, und es reicht um zu sagen, dass dieser ganz ok ist, aber jedoch kein Wahnnsinsteil des Spiels. Man kann die vielen kleinen Rennspielarten die im Storymodus und im freien Fahren auftreten spielen, könnt dadurch Ränge freischalten. Das scheint jedoch alles zu sein. Das Hauptaugenmerk der Entwickler lag wohl auf dem Einzelspielermodus, den haben sie auch gut gemacht.

 

Fazit und Bildergallerie

Nach ca. 15 Stunden Spielzeit und 65% des Spiels erledigt erlaube ich mir nun ein Urteil. Wer auf Rennspiele mit gutem Einzelspielermodus steht ist hier schonmal sehr gut bedient, wer dann auch noch Arcadelastige Spiele mag hat hier einen Treffer. Wenn man den Preis bedenkt, teilweise für unter 10 Euro, dann hat man hier ein gutes Spiel zum günstigen Preis. Man muss allerdings mit Uplay leben können. Einmal online aktiviert muss man nicht immer online sein um es zu spielen. Das Spiel ist jetzt knapp 1 Jahr alt, macht jedoch immer noch Spass. Nach dieser Spielzeit schaue ich aber schon wieder nach etwas anderem, aber in der Zeit wurde ich gut unterhalten.

 

  • Fahrzeuge & Fahrphysik : 6/10
  • Grafik: 8/10
  • Sound: 7/10
  • Einzelspieler: 8/10
  • Online: 5/10
  • Gesamt: 8/10

 

One thought on “Testbericht: Driver – San Francisco

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